Das Alter ist der wichtigste Faktor, der Ihre Fruchtbarkeit beeinflusst. Deshalb lohnt es sich, zum richtigen Zeitpunkt über eine Familienerweiterung nachzudenken und die Entscheidung nicht zu lange hinauszuzögern.
Eine Frau kommt mit einem bestimmten Pool an Eizellen auf die Welt, der ihre Fruchtbarkeit bestimmt. Ärzte und Wissenschaftler bezeichnen dieses Potenzial als ovarielle Reserve.
Im Laufe der Zeit nimmt die Anzahl der verfügbaren Eizellen allmählich ab. Unmittelbar nach der Geburt sind es etwa 1 -2 Millionen, nach der Pubertät etwa 400 Tausend. Von diesem Zeitpunkt an werden in jedem Zyklus viele Eizellen aktiviert, von denen eine heranreift und beim Eisprung freigesetzt wird. Monat für Monat, mit jedem Jahr, nimmt die Anzahl der Eier ab.
Aus diesem Grund wird davon ausgegangen, dass der optimale Zeitpunkt, um schwanger zu werden, zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr liegt. Dann beschleunigt sich der Prozess der Abnahme der ovariellen Reserve und die Frau verliert ca. 30 Zellen pro Tag. Nach und nach nimmt auch deren Qualität ab. Dies geschieht bis zur Menopause, wenn die Fruchtbarkeitsperiode endet.
Die Abnahme der Eierstockreserve kann auch eine Folge anderer Faktoren sein, wie z.B.: chirurgische Eingriffe in den Fortpflanzungsorganen, Behandlung von neoplastischen Erkrankungen, Entzündungszustände, Autoimmunerkrankungen, genetische Zustände, die z.B. ein vorzeitiges Ende der Eierstockfunktion verursachen.
Die Anzahl der Eizellen kann auch durch Rauchen, abnormales Körpergewicht und Luftverschmutzung negativ beeinflusst werden.
Sie können leicht abschätzen, welchen Pool an Eizellen Sie haben. Zu diesem Zweck wird ein Test auf den Spiegel des AMH-Hormons (eng. anti-mullerianisches Hormon) im Blut durchgeführt. Das Ergebnis – kombiniert mit der Bestimmung der Anzahl der Eierstockfollikel bei einer Ultraschalluntersuchung beim Gynäkologen – erlaubt es Ihnen, ziemlich genau zu bestimmen, ob Ihre Eierstockreserve ausreichend ist.
AMH-Werte über 1,2 ng/ml gelten als normal. Ein Ergebnis unter 0,3 ng/ml kann auf eine deutlich verminderte Fruchtbarkeit hindeuten, während laut Forschung Frauen mit einem AMH-Wert über 2,4 ng/ml die besten Chancen haben, schnell ein Kind zu zeugen.